Der Verlag ging aus der Setzerei und Buchdruckerei der Brüder Karl Seubert (1900-1959) und Eugen Seubert (1899-1975) hervor. Sie wurde bereits in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts begründet, überdauerte Totalzerstörungen des Firmensitzes in Nürnberg und wurde seit den fünfziger Jahren in zwei getrennten Zweigen fortgeführt.
Karl Seubert war als impressionistischer Maler und Graphiker hervorgetreten. Er unterhielt in den zwanziger und dreißiger Jahren ein dichtes Beziehungsnetz, insbesondere zu jüdischen Freunden und Förderern. Widerstandskreisen um Ernst Niekisch und Joseph E. Drexel stand er nahe.
Sein Sohn Helmut (*1935) übernahm den Betrieb 1959. Publikationen des Hegel-Forschers W. R. Bayer, Kataloge renommierter Ausstellungen und Bildbände erweiterten den Betrieb auf ein ästhetisches Profil. Helmut Seubert gründete den Verlag als eigene Firma im Herbst 1987 und führte ihn bis 2018 weiter. Dort erschienen von Anfang an Bücher, die Text, Bild und Graphik kombinierten und damit ästhetische Korrespondenzen herstellten. U.a. wurden Texte von Godehard Schramm zu Holzschnitten von Karl Seubert publiziert. Dichtungen Friedrich Rückerts kontrastierten mit Resonanzen gegenwärtiger Autoren, Reiseliteratur, die das Nahe fern, das Ferne nah rücken ließ, wurde Teil des Verlagsprogramms. Hochschulschriften und Festschriften (z.B. F. Mildenberger 1994) ergänzten die Verlagsinhalte.
Die Neugründung der Exaiphnes-Editionen schließt an diese Überlieferung an und führt sie ins 21. Jahrhundert weiter.